Pächterladen auf dem Sonnenberg

In Anlehnung an das über drei Jahre lang durchgeführte Berliner Projekt „Junge Pächter„, wurden über 30 Sonnenberger Hausverwaltungen angeschrieben und mit der Idee sogenannter „Pächterläden“ vertraut gemacht. Dabei geht es um die Nutzung von leer stehenden Ladeneinheiten über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr. Gezahlt werden innerhalb dieser Zeit nur die entstehenden Nebenkosten. Das Projekt bezieht sich auf Kreative, Jungunternehmer oder auch Jugendliche mit einer Idee, für die es Raum braucht.

Zum einen besteht  Bedarf an günstigen Gewerberäumen gerade für Menschen, die sich in die Selbstständigkeit begeben, zum anderen sind auch Hausverwaltungen daran interessiert, den durch längeren Leerstand entstehenden Kostendruck zu minimieren. Die Idee der „Pächterläden“ zielt darauf, diese Interessen zu verbinden und für die Zukunft dauerhafte Mietverhältnisse  zu schaffen. Toni Jost, Nicole Triebel, Sascha Wagner im neuen Antiquariat für Fachliteratur auf der Hainstrasse

Für Toni Jost kam das Angebot des Pächterladens genau zur richtigen Zeit. Die Nutzung einer schönen Ladeneinheit in der Hainstrasse 105 ermöglicht ihm schneller als gedacht die Eröffnung eines Antiquariates für Fachliteratur.
Vorerst zwar nur als Lager genutzt, möchte der Jungunternehmer seinen Laden im nächten Jahr auch für kleinere kulturelle Events zur Verfügung stellen. Dabei schwebt Toni eine Mischung aus Antiquariat und Kulturkneipe vor.

Das gerade solche Angebote für die Entwicklung des Sonnenberges unterstützenswert sind, findet auch Nicole Triebel von der HDS GmbH, die dem Pächterladenkonzept sehr aufgeschlossen gegenüber steht. „Uns geht es hier auch um die Entwicklung des Sonnenbergs“, so Frau Triebel. Gerade die Angebote in einem Stadtteil sind auch entscheident für die Wahl des Wohngebietes. Niemand lebt gern nur zwischen Dönerladen, Erotikshop und Spielcasino. Dieser Entwicklung kann das Pächterladenkonzept kreativ entgegenwirken, weil es die  Umsetzung eigener Ideen fördert oder einfach weil man sich durch die geringeren Mietkosten getraut, etwas eigenes aufzubauen.

Wünschenswert wären weitere Hausverwaltungen, die offen für das Pächterladenkonzept sind und damit  neuen Mietern eine Chance geben, den Sonnenberg mit Ihren Ideen zu bereichern.

Sascha Wagner | Chemnitz im November 2014