Blende Eins Null

In der Reihe Gewerbeinterview spricht die 21-jährige Nele März mit Gewerbetreibenden vom Sonnenberg. Die Interviews werden vom Verein StadtHalten Chemnitz e.V. begleitet und sind Bestandteil des Projektes Kooperationszentrum Sonnenberg. Diesmal im Gespräch mit Andreas Kürth vom Kameraservice „blende eins null“

1. Was machen Sie in ihrem Unternehmen und worin liegt der Reiz dieser Arbeit für sie?

Ich bin selbst ein leidenschaftlicher Fotograf und habe lange Zeit in einem großen Elektronikfachmarkt Fototechnik verkauft. Als gelernter Feinmechaniker konnte ich mich auf die Reparatur von Kameras spezialisieren und mich so mit BLENDE1NULL-Kameraservice selbständig machen.  Außerdem betreibe ich einen An- & Verkauf für Fototechnik und möchte in Zukunft gern Foto Workshops anbieten.

2. Was macht ihr Gewerbe aus und was unterscheidet sie von anderen und was betrachten sie als das „Besondere“ an ihren Dienstleistungen?

Es gibt nur noch sehr wenige Werkstätten die Kamerareparaturen anbieten. Als Betreiber einer freien Werkstatt kann ich deutlich günstiger reparieren als die großen Vertragswerkstätten. Dieser Preisunterschied ist für meine Kundschaft sehr lukrativ. Ich denke, das ist es; was mein Unternehmen ausmacht und von anderen unterscheidet.

3. Woher kommt ihre Kundschaft zum größten Teil?

Zu mir kommen zwei Arten von Kunden. Zum einen die Laufkundschaft aus Chemnitz und Umgebung und zum anderen finden mich über das Internet Kunden aus ganz Deutschland. Über meine Internetseite (www.kameraservice.com) können sich Interessenten über meine Dienstleistungen informieren und mir Ihre Kamera bei Bedarf portofrei zusenden. Das ist auch ein besonderes Angebot von BLENDE1NULL

4. Was war der ausschlaggebende Punkt für sie ihr Unternehmen auf dem Sonnenberg anzusiedeln?

Irgendwann lernte ich mal Herrn Rinner, den Gründer des Kameraservices,  auf dem Sonnenberg kennen. Er wollte das Geschäft als Altersgründen abgeben und es ergab sich die Gelegenheit für mich, sein Werk fortzuführen und auszubauen. Deshalb bin ich heute hier ansässig. Die geringeren Mieten für Gewerberäume hier auf dem Sonnenberg lassen mir auch einen größeren Spielraum bei der Preiskalkulation. Dadurch kann ich besonders preisgünstig reparieren.

5. Denken sie, dass eine Eingliederung von behinderten Menschen in Ihrer Branche möglich wäre?

Es kommt natürlich auf den Grad der Behinderung des Menschen an. Ich selbst habe meinen Zivildienst in einer Behindertenschule absolviert. Viele Schüler haben dort oft geglaubt, sie hätten keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Mir ist aber aufgefallen, dass die Menschen mit Behinderung oftmals besondere Qualitäten haben, die bei nicht behinderten Menschen nicht vorhanden sind. Die Vorteile dieser Besonderheiten sollten viel öfter gesehen und ausgebaut werden, sodass man diese Menschen mit samt ihren besonderen Fähigkeiten und Qualitäten in einen normalen Arbeitsalltag integrieren kann. Also ja, wenn jemand für die Arbeit die ich hier mache geeignet ist, ist es zweitrangig ob er behindert ist oder nicht.

6. Was wünschen sie sich für ihr Unternehmen und für den Sonnenberg ?

Ich habe eher eine Vision, dazu eine kurze Anekdote. Als ich die alten (ziemlich großen) Werbetafeln des Geschäftes hier abgebaut habe, kam ein Mann auf mich zu und fragte mich ob ich Hilfe benötige? Ich sagte Ja und er holte sogar noch ein paar Freunde hinzu. In kurzer Zeit war die Arbeit erledig. Ich war total begeistert von der Hilfsbereitschaft der Menschen hier auf dem Sonnenberg. Das habe ich sonst noch nirgendwo in Chemnitz erlebt.

Viele große Städte haben einen besonders bunten, alternativen und freundlichen Stadtteil. Ich wünsche mir, dass der Sonnenberg dieser Stadt-Teil in Chemnitz wird. Wenn viele Menschen sich zusammenschließen und ihre Visionen bzw. Projekte miteinander verwirklichen, entwickelt das Sonnenberg Flair auch immer weiter und man fühlt sich wohl. Der Sonnenberg ist für mich ein sehr cooler Stadtteil mit kreativen und intelligenten Leuten, die irgendwie auf dem Boden geblieben sind. Das finde ich sehr sympathisch.

7. Was ist für sie der schönste  Ort auf dem Sonnenberg und was mögen sie hier?

Sehr gern bin ich in meiner Mittagspause im veganen Bistro“ peace food“, welches zur gleichen Zeit wie ich mein Geschäft eröffnete und im Cafe Maulwurf. Es gibt aber auch viele andere Sonnenbergecken die ein besonderes Flair an den Tag legen.

Vielen Dank für das Gespräch!

blende eins null | Sonnenstr.70 | 09130 Chemnitz | Tel. 0371 4445952