Das urbane Gärtnern ist in aller Munde. Auch in Chemnitz gibt es einige Ambitionen die Stadt nicht nur Grüner, sondern vielleicht auch ein gutes Stück weit produktiver zu machen. Es gibt bereits mehrere in diesem Bereich engagierte Gruppen wie z.B. den Verein Bunte Erde mit dem Interkulturellen Garten auf dem Kaßberg, die Permakulturgärtner der TU Chemnitz sowie der Gemeinschaftsgarten „Kompost“ vom Wohn.- und Kulturprojekt „Kompott“ auf der Leipziger Strasse. Im letzten Jahr hinzugekommen ist der Gemeinschaftstgarten „Zietenaugust“ auf dem südlichen Sonnenberg.
Die Garteninitiative „Gartenutopie“ wurde 2013 von Stadthalten Chemnitz e.V. initiert und setzt sich für die Entwicklung und eine kreative Nutzung brachliegender bzw. ungenutzter Grünflächen, Hinterhöfe etc. in Chemnitz ein. Haupthandlungsort der Initiative ist der Stadtteil Sonnenberg. In gemeinschaftlicher Planung und gezielten Aktionen sollen perspektivisch verschiedene Nutzungsmodelle, je nach Art der Grundstücksfläche, umgesetzt werden.
Der Fokus liegt nicht allein darauf einen schönen Garten anzulegen, sondern vielmehr die Verantwortung zur Pflege und individuellen Gestaltung hässlicher Brachflächen, ungenutzer Freiflächen, Baumscheiben etc. in die Hände der Bürger zu geben.
Die gemeinsam in der Gruppe geplanten und durchgeführten Aktionen, als auch die gezielte Übergabe von Verantwortungen und Arbeitsbereiche sollen dazu beitragen, das Menschen in Ihren eigenen Fähigkeiten bestärkt und in Ihrem Selbstwertgefühl gefestigt werden. Durch die Arbeit und den Austausch mit anderen Menschen im Garten können neue Räume und Perspektiven erkannt werden.
Der Nachbarschaftsgarten
wurde seit April 2013 durch die Einbeziehung der direkten Nachbarschaft im Karree 49, umgesetzt. Die Gartenutopisten bewarben die Möglichkeit zur Gestaltung und Mitarbeit im Nachbarschaftsgarten. Anfangs wurde eine Teilfläche des Grundstücks von Müll bereinigt und es wurden Quadratbeete angelegt. Seit April 2015 wird ein neuer Garten an der Peterstrasse / Ecke Hainstr. beackert.
Unterstützt wurde die junge Garteninitiative von der Stiftungsgemeinschaft anstiften & ertomis.
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Weitere Modelle des Urbanen Gärtnerns bei deren Umsetzung StadtHalten unterstützen kann.
Hausgemeinschaftsgarten
Projektinhalt ist hier die gezielte Nutzbarmachung und Umgestaltung der Innenhöfe bzw. Hinterhöfe unter Einbeziehung der jeweiligen Hausbewohner. Dabei soll es um die Selbstversorgung mit gesunden Nahrungsmitteln für die Hausgemeinschaft gehen. Das Haus und das dazugehörige Gartengrundstück bzw. die Gartenzusammenführungen werden unter ökologischen Aspekten und der Nutzung erneuerbarer Ressourcen gestaltet. Die Hausgemeinschaftsgärten werden durch Aktionsangebote wie einen Tag der offenen Tür und weiterer organisierter kultureller Veranstaltungen halböffentlichen Charakter bekommen. Neben dem Garten, in dem auch im kleinen Maßstab Tierhaltung integriert werden könnte, wird auch das Haus eine produktivere Rolle erhalten und kann damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Wer an einem solchen Projekt in seiner Hausgemeinschaft Interesse hat, kann sich gern bei uns melden. StadtHalten e.V. bietet seine Unterstützung bei der Umsetzung einer solchen Idee an.
Freiflächen und Baumscheibenpatenschaften
Die Garteninitiative „Gartenutopie“ möchte sich insgesamt für ein stärkeres gesellschaftliches Engagement und Eigenverantwortung für Grünflächen im öffentlichen, städtischen Raum einsetzen. Gewerbetreibende sowie Mieter erhalten die Möglichkeit zur Übernahme einer Pflegepatenschaft für z. B eine vor ihrem Haus befindliche Baumscheibe oder andere nicht gepflegte Fläche. Die Paten- bzw. Pflegegruppen kümmern sich, auch im Sinne der Verschönerung ihres eigenen Wohn und Arbeitsumfeldes, eigenständig um diese häufig vernachlässigten Schandflecke. In Kooperation mit dem Grünflächenamt und den Wohnungsgenossenschaften bzw. Hauseigentümern sollten solche Maßnahmen auf das gesamte Stadtgebiet übertragbar sein.
Ansprechpartner: Sascha Wagner wagner@stadthalten-chemnitz.de